Alter Markt
Alter Markt - Beschreibung
Zentrum im Mittelalter
Die Keimzelle der Stadt Bad Driburg liegt ziemlich genau an der Stelle, an der sich die Lange Straße und die Pyrmonter Straße kreuzen. Die Lange Straße ist ein Teil des Westfälischen Hellwegs. Diese über 5000 Jahre alte Handelsroute reichte vom Rhein bei Duisburg über Dortmund bis zum Weserübergang bei Höxter/Corvey.
Die Pyrmonter Straße markiert historisch gesehen den Abzweig vom Hellweg zur Nachbarstadt Steinheim. Mit dem Bau der ersten Kirche im 13. Jahrhundert und der Entstehung des Marktes entwickelte sich in diesem Bereich das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in der Stadt. Der Markt war wichtiger Handelsplatz für Nahrungsmittel, Gebrauchsgüter und Glasprodukte aus der Gegend.
Das erste Rathaus der Stadt wurde im 13. Jahrhundert direkt auf den Marktplatz gebaut und ragte weit in den Hellweg hinein. Dadurch sollte das Marktgeschehen überblickt und kontrolliert werden.
Wandel im 19. Jahrhundert
In der preußischen Zeit hatte das Rathaus seine Funktion als demonstratives Zeichen bürgerlicher Selbstregierung zugunsten einer vom Staat ausgeübten Stadtverwaltung vollends verloren. 1805 wurde es abgerissen und später in einem Gebäude am Stadtrand neu eingerichtet. Dies war notwendig, da die Bevölkerungszahl stetig wuchs.
Aus diesem Grund wurde auch die romanische Kirche aus dem Mittelalter 1894 - 1896 durch einen neuen und wesentlich größeren Kirchenbau ersetzt. Man betraute den Paderborner Dombaumeister Güldenpfennig mit den Planungen. Der Neubau der Kirche stellte für die gut 2000 Einwohner eine große Herausforderung dar. Denn die Kosten mussten von der Gemeinde selbst getragen werden.
Um das Jahr 1927 wurden die Gebäude westlich der Kirche sowie das Hotel Jakobs (heute Hotel Brand) gebaut. Dadurch verlor der alte Markt weitgehend seine Funktion. Die Terassenanlage hinter der Bruchsteinmauer diente als Auffahrt zum Hotel und bot Sitzplätze für die Gäste. Man setzte darauf, die Lange Straße als Einkaufsstraße und Flaniermeile eines aufstrebenden Kurortes zu entwickeln.