Lange Straße

Lange Straße - Beschreibung

Obere Lange Straße -der mittelalterliche Stadtkern
Hier befindet sich die Keimzelle der Stadt Bad Driburg.
Im 13. Jahrhundert baute man unweit einer strategisch wichtigen Wegekreuzung die erste Kirche (Abbruch 1894), das erste Rathaus (Abbruch 1805) und einen regional bedeutsamen Markt aus - geschützt durch eine Stadtmauer.

Bedeutsame Achse
Die Lange Straße ist ein Teil des Westfälischen Hellwegs. Diese über 5000 Jahre alte Handelsroute reichte vom Rhein bei Duisburg über Dortmund bis zum Weserübergang bei Höxter/Corvey. Von Paderborn an verlief sie als
in der Neuzeit chausseeartig ausgebaute Fernverkehrsstraße von Münster bis Seesen/Niedersachsen (seit 1949: Bundesstraße B 64) mitten durch Bad Driburg, bis die Verbindung schließlich ab 1971 als Ortsumgehung an der Stadt vorbeiführte. Heute ist der Straßenzug die Haupteinkaufsstraße der Kurstadt und das Rückgrat der City. Im Jahr 2011 wurde damit begonnen,
die Lange Straße städtebaulich umfangreich aufzuwerten. Bis zum Jahr 2019 wird dieser Umbau abgeschlossen sein. Das Ziel besteht darin, die Straße als Boulevard mit einem neuen Pflaster, neuen Platzsituationen, neuer Möblierung und einer neuen Allee zeitgemäß zu gestalten.

Mittlere Lange Straße - die neue Mitte
Vom Konrad-Adenauer-Ring bis zur Dringenberger Straße erstreckt sich die Haupteinkaufsstraße als Fußgängerzone und
gefühltes neues Stadtzentrum. Einst galt der Bereich als »Vorbzw. Neustadt«. Das Einkaufszentrum »Am Hellweg« ist das
Ergebnis einer umfangreichen städtebaulichen Neuordnung in den 1970er-Jahren.

Phasen der Stadtentwicklung
Bad Driburg hatte im Mittelalter weniger als 1000 Einwohner und erstreckte sich auch erst im 17. Jh. über den einstigen Stadtkern hinaus. In der mittleren Langen Straße siedelten sich auf der nördlichen Seite Brunnenkurresidenzen sowie südlich Ackerbürgerhäuser (teilweise ausgestattet mit Kurgastzimmern) an, während weiter östlich um 1800 die Kuranlagen unter Caspar Heinrich Freiherr von Sierstorpff Gestalt annahmen. Diese beiden »Stadtpole« wuchsen mit der Zeit durch eine weitere Besiedlung dazwischen zusammen. Seit den Gründerjahren ab 1871 wurden viele Gebäude in der repräsentativen bäderzeitlichen Architektur gebaut, um als Kurstadt wahrgenommen zu werden. Nach 1945 dominierten die Wirtschaftswunderjahre die Stadtentwicklung. Viele architektonisch anspruchsvolle Gebäude wurden leider abgerissen und durch Funktionsbauten ersetzt. In den 1970er-Jahren fand die sogenannte Stadtkernsanierung statt; zahlreiche landwirtschaftliche Gehöfte, der Gutshof des Grafen von Oeynhausen-Sierstorpff sowie das Krankenhaus »Josephinum« wurden abgerissen bzw. ausgelagert, um Platz zu schaffen für das neue Einkaufszentrum und die Fußgängerzone »Am Hellweg«. Die Innenstadt Bad Driburgs wurde im Jahr 2008 in das Städtebauförderungsprogramm »Aktive Stadtzentren« aufgenommen. Diese Fördermittel fließen schwerpunktmäßig in die Umgestaltung der Langen Straße.

Untere Lange Straße - das Millionenviertel
Nur noch wenige Villen bäderzeitlicher Architektur zeugen vom einstigen Glanz dieses Viertels. Vom Bahnhof kommend sollte der Gast einer Badestadt würdig empfangen werden, da sich einige hundert Meter östlich die gräflichen
Kuranlagen anschließen. Aufgrund der Bahnhofsnähe wurde in der unteren Langen Straße auch eine bedeutende Glashütte errichtet.