Mühlenpforte
Mühlenpforte - Beschreibung
Stadttore
Driburg war im Mittelalter eine gut befestigte Stadt. Der Zutritt war im Wesentlichen nur über drei Stadttore möglich. Dort musste Zoll entrichtet werden. Unweit dieser Stelle befand sich das östliche Tor, das im Volksmund »Niederntor« genannt wurde. Südlich des Tores konnten Fußgänger außerdem durch die kleine Mühlenpforte in die Stadt gelangen. Hier stand eine von insgesamt acht Mühlen, die in und um Driburg Korn mahlten. Sie wurde vom Mittelalter bis ins Jahr 1937 betrieben und leistete somit einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit Mehl.
Die Mühle unterstand dem Bischof von Paderborn, dem damaligen Landesherren. Sie musste von den Bauern, die Getreidekorn loswerden wollten, zuerst angesteuert werden. Erst wenn sie ausgelastet war, durften die Bauern ihr Korn auch in eine andere Mühle bringen. Ab dem 19. Jahrhundert wurde dieser Vorteil durch die Gewerbefreiheit aufgehoben. Der Wettbewerb durch immer größer werdende Mühlunternehmen machte es zunehmend schwieriger, die Mühle wirtschaftlich zu betreiben. Schließlich wurde der Betrieb ganz aufgegeben.
Im Zuge der Stadtsanierung in den 1970er-Jahren wurden das Haus
des Müllers sowie die Mühle mitsamt Mühlrad entfernt. Im Jahr
1984 wurde
der Platz neu gestaltet und ein Teil der historischen Stadtmauer
rekonstruiert.
Stadtmauer
Driburg zählte bei seiner Entstehung zu den sogenannten Festungskleinstädten und hatte im Mittelalter weniger als 1000 Einwohner. Die kleine Landstadt war damals durch die Landwirtschaft und die typischen Fachwerkhäuser der Ackerbürger geprägt. Allmählich entwickelten sich in Driburg die Glasproduktion und der Glashandel. Ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt war außerdem der Westfälische Hellweg: eine historische Handelsroute, auf deren Weg zwischen Duisburg und Höxter/Corvey auch Bad Driburg lag.
Die Stadtmauer von Driburg wurde erstmals im Jahre 1290 urkundlich erwähnt. Sie war einst über zwei Meter hoch und diente in erster Linie als Befestigung sowie dem Schutz der Bevölkerung und des Marktes. Auf diesem wurden die Waren auf ihrem Weg zwischen den Nachbarstädten Steinheim, Warburg, Beverungen, Höxter, Paderborn und darüber hinaus umgeschlagen. Erst um 1800 wuchs die Stadt nach dem Verfall und der Schleifung der Stadtmauer über ihr historisches »Korsett« hinaus.