Quellen

Quellen - Beschreibung

Heilquellen und Kurwesen

Archäologische Funde lassen darauf schließen, dass bereits die Römer die Driburger Quellen kannten und nutzten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1593, der erste kartografische Nachweis aus dem Jahr 1620. Die Vermarktung der Quellen im größeren Stil setzte erst nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges ein. Um 1665 wurden die Quellen auf Befehl des Paderborner Bischofs Ferdinand von Fürstenberg gefasst, d.h. mit einer festen, permanenten Einfassung versehen.

Im Jahr 1781 erwarb Caspar Heinrich Freiherr von Sierstorpff die Nutzungsrechte an den Quellen und begann mit dem Bau des Parks, der Logierhäuser und weiterer Kuranlagen. Damit legte er den Grundstein für das noch heute von der gräflichen Familie geführte Privatheilbad (siehe Nr. 12). Das Quellwasser gewann dadurch zunehmend an Bedeutung. Vor allem das Heilwasser der Caspar-Heinrich-Quelle war aufgrund seiner Bekömmlichkeit und der Vielzahl seiner Anwendungsgebiete sehr gefragt.

Am Ort existieren drei staatlich anerkannte Heil-wasserquellen, die für Trink- und Badekuren genutzt werden: die Rabe-Quelle, die Marcus-Quelle und die Caspar-Heinrich-Quelle. In den Brunnenarkaden im Gräflichen Park findet der Wasserausschank statt.

Brunnenbetrieb

Im Jahr 1932 gründete die gräfliche Familie neben dem Kurbetrieb einen selbstständigen Brunnenbetrieb, dessen Entwicklung jedoch durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde. Nach erfolgreichen Wirtschaftswunderjahren wurde 1979/1980 eine zweite Abfüllanlage für die Caspar-Heinrich-Quelle angeschafft bzw. in Betrieb genommen. Ihre Tagesleistung liegt bei durchschnittlich 100.000 Füllungen. Seit dem Jahr 2002 lautet der Firmennamen »Bad Driburger Naturparkquellen«. Die Schwerpunkte des Sortiments sind Mineralwässer und Limonaden sowie das Heilwasser »Caspar-Heinrich-Quelle«.

Thermalquelle

Im Jahr 1986 begann die Stadtverwaltung nach Thermalquellen zu suchen. Am 5. Mai 1987 konnten die Bohrungen erfolgreich beendet werden: Unweit des Brunnengeländes stieß man auf eine neue Quelle. Aus 898 m Tiefe sprudelt hier 32°C warmes kohlensäure- und fluoridhaltiges Natrium-Kalzium-Chlorid-Sulfat-Thermalwasser, das als Heilwasser staatlich anerkannt ist. Es unterstützt die Heilung nach chirurgischen Eingriffen und wirkt wohltuend bei Durchblutungsstörungen, rheumatischen Beschwerden, Herz-Kreislaufstörungen, Wirbelsäulenerkrankungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden sowie bei vegetativen Erschöpfungszuständen. Es wird direkt ins Hauptbecken der Driburg-Therme eingespeist, die im Jahr 1994 eröffnet wurde.